Brüche und Bruchzeichen

Die Verständigung der Jäger untereinander mit Hilfe der Bruchzeichen ist auch im Jagdbetrieb unserer Zeit noch von großer Bedeutung.

Bei allen Bruchzeichen und auch allen als Schmuck zu verstehenden Brüchen handelt es sich um abgebrochene Zweige, hauptsächlich der Baumarten Eiche, Kiefer, Fichte, Weißtanne und Erle.

Die wichtigsten Bruchzeichen sind:

  • Leitbruch: zeigt mit der gewachsenen Spitze, wohin der Jäger gehen soll.
  • Anschußbruch: markiert die Stelle, wo das Wild getroffen wurde.
  • Fährtenbruch: deutet in die Richtung, in die das Tier geflüchtet ist.
  • Standbruch: dient zum Markieren des Platzes, wo ein Jäger auf Drück- bzw. Treibjagden zu stehen hat.

Die übrigen Bruchzeichen, wie zum Beispiel Wartebruch und Warnbruch, sind heute weniger gebräuchlich.

Um unter Umständen verhängnisvolle Mißverständnisse zu vermeiden, müssen die beschriebenen Bruchzeichen auf jeden Fall in einheitlicher Form angewendet werden. Hier kommt den Aspekten der Sicherheit im Jagdbetrieb eine übergeordnete Bedeutung zu. Für individuelle Gestaltungsfreiheit ist also bei den Bruchzeichen kein Raum.

Anders ist es bei den Brüchen für den erfolgreichen Schützen und erlegtes Wild. So ist längst kein Fauxpas mehr, wenn sich einer den sog. Erlegerbruch statt in herkömmlicher Weise auf die rechte Seite des Hutes an die linke steckt. Der Erlegerbruch wird dem Schützen vom Jagdherrn oder Jagdleiter mit Händedruck und “Waidmannsheil” überreicht.

Ein alter Brauch ist der sog. “letzte Bissen”, d. h. dem erbeuteten Wild wird ein Zweig ins Maul gelegt. Diese Form der Aussöhnung mit dem getöteten Wildtier geht auf Riten von Jägern der Vorzeit und späterer Naturvölker zurück.

 

Quelle: Deutscher Jagdschutz Verband