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Jägervereinigung Frankenberg e.V.



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Waldeck-Frankenberg. Heinrich Engelhard, Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg und Jagdberater für den Kreisteil Frankenberg, legte den am Samstag in der Ederberglandhalle versammelten Jägern anlässlich der Geweihschau seinen diesjährigen Bericht über die Situation des Wildes im Kreis Waldeck-Frankenberg vor. Immer mehr Waschbären und wenige Feldhasen weisen darin als Beispiele eine Zunahme bei einigen Wildarten, aber auch Bestandseinbrüche bei anderen aus.
Jäger jagen im Rahmen von festgelegten Jagd- und Schonzeiten sowie behördlich festgelegten Abschussplänen Tiere, die dem jagdbaren Wild zugeordnet sind. Die Anzahl der erlegten Tiere einer Wildart nennt der Jäger Strecke. Diese ist zugleich ein Spiegel der vorhandenen Wildbestände. Eine hohe Strecke steht demnach für einen hohen Bestand. Auch sind im Laufe einiger Jahre aus den Strecken Bestandsentwicklungen abzulesen.

 

Jagdstrecken im Kreis 2012/2013

Es wurden im letzten Jagdjahr 2012/13 im Kreis Waldeck-Frankenberg 828 Stockenten erlegt, während es 2010/11 nur 420 waren. Daraus lässt sich deutlich eine Bestands-erhöhung ablesen. Einen Rekord stellte diesbezüglich der aus Nordamerika eingebürgerte
Waschbär auf. Mit 4.410 erlegten Kleinbären lag die bisher größte Strecke im Kreis 40 Prozent über der des letzten Jahres. Bekanntlich ist der als so niedlich empfundene Waschbär inzwischen zu einem Problemtier geworden. Der Dachs wird inzwischen wieder bejagt, auch um von ihm in der Landwirtschaft verursachte Schäden zu mindern. Im letzten Jagdjahr betrug die Strecke 528 Dachse, damit eine Steigerung um 60 Prozent.
Auch die Strecke beim Fuchs hat sich auf 4079 erlegte Rotröcke erhöht. Während im Staatsforst der Mäusejäger zum Wohle des Waldes inzwischen jagdlich geschont wird, wird er außerhalb auch zur Bekämpfung der derzeit aufgetretenen, auch für den Menschen gefährlichen Räude bejagt. Anders sieht es beim Feldhasen aus. Die Strecke betrug 415. Der Hase wird jagdlich weitgehend geschont, zumal rund ein Drittel der Strecke durch Autos auf den Straßen getötet wurde. Ein großes Thema ist nach wie vor das Schwarz-wild. Im letzten Jagdjahr wurden im Kreis 6616 Stück erlegt. Dies ist ein Zeichen für einen recht hohen Schwarzwildbestand. Die schwankenden Bestände hängen unter anderem von vorausgegangenen Eichel- und Bucheckernmasten ab. Sie bewirken einen hohen Nachwuchs bei den gut ernährten Bachen. Im hessischen Staatsforst wurde inzwischen ein Verbot von Lockfütterungen mit Mais zur Bejagung von Schwarzwild (Kirrungen) erlassen.
Oft hört man, dass man nur noch selten Rehe sieht. Wenn man allerdings die Strecke von 8442 erlegten Rehen im letzten Jagdjahr im Kreis heranzieht, kann man erkennen, dass es immer noch einen guten Bestand an Rehen in unseren Wäldern gibt. Deshalb sieht der diesjährige, behördlich genehmigte Abschussplan für die nächsten drei Jahre eine mäßige Erhöhung des Abschusses vor. Damit sollen auch Verbissschäden im Wald gemindert werden. 144 Mufflons wurden im Kreis erlegt, hessenweit waren es 405. Damit liegt ein Verbreitungsschwerpunkt des aus dem Mittelmeerraum eingebürgerten Muffelwildes, eine Wildschafart, im Kreis.

 

Höchste Strecke beim Rotwild

Das Rotwild, Gegenstand der Geweihschau, lebt im Kreis auf einer Fläche von 80 000 Hektar in den großen Rotwildgebieten Hessisches Rothaargebirge und Burgwald-Kellerwald, neben zwei kleineren Rotwildgebieten. Im letzten Jagdjahr wurden 524 Stück Rotwild, Hirsche und weibliche Tiere, im Kreis erlegt. Wie Heinrich Engelhard dazu erläuterte, sind dies zehn Prozent der hessischen Strecke. Darunter waren im Kreis 2,2, Prozent Hirsche der Klasse I gegenüber fast fünf Prozent im vorigen Jagdjahr. Deshalb wurde die Forderung, Hirsche zur Erzielung einer ausgewogenen Sozialstruktur alt und reif werden zu lassen, erneut laut. Die Rotwildbestände sollen so reguliert werden, dass einerseits gesunde Bestände gehegt und andererseits Schäden im Wald gering gehalten werden, quasi eine Gratwanderung. (Gerhard Kalden)

Dachse sollen nach Forderungen aus der Landwirtschaft stärker bejagt werden, um von ihnen erzeugte Schäden im Getreide zu mindern. Dieser Dachs mit Jungtier wurde im Burgwald fotografiert. Foto: Gerhard Kalden