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Jägervereinigung Frankenberg e.V.

Text und Foto: Gerhard Kalden

Waldeck-Frankenberg. Die Hirschbrunft steht bevor. Ein Forstbeamter im oberen Edertal vernahm bereits am 14. September den ersten Brunftschrei dieses Jahres. Im Wittgensteiner Land soll die Brunft schon im Gang sein, wird berichtet.
Die einen verschmähen das Rotwild, die größte einheimische Wildart, als “große braune Rindenfresser”. Andere verherrlichen vor allem den männlichen Rothirsch mit im Alter oft ausladenden und endenreichen Geweih. Der Rothirsch ist Kult. Das ist kaum übersehbar. An Forst- und Jagdhäusern zieren Hirschgeweihe die Hausfront. Nicht wenige Wandmalereien im Kreis, wie zum Beispiel in Frankenau-Allendorf, stellen Szenen der Hirschbrunft dar.

Tatsächlich, ganz gleich wie man zum so genannten “König der Wälder” steht, ist die Hirschbrunft  von Mitte September bis Mitte Oktober ein Naturereignis, das viele Menschen in seinen Bann zieht. Laut röhrend hält der Platzhirsch sein Rudel zusammen und flößt Rivalen Respekt ein. In der Natur spielt sich dies in den beiden großen Rotwildgebieten “Hessisches Rothaargebirge” und “Burgwald-Kellerwald” meist nachts im Verborgenen ab. Im Nationalpark Kellerwald-Edersee werden Führungen von Rangern zur Hirschbrunft angeboten. Versierte Führer ahmen das Röhren des Hirsches mit verschiedenen Hilfsmitteln so nach, damit der Hirsch  antwortet und vielleicht auch näher kommt. Es gibt sogar Wettbewerbe in der Disziplin “Hirschruf”. ein mehrmaliger Deutscher Meister darin ist ein Forstwirt aus dem benachbarten obersten Lahntal.

Wer nicht nur den Hirschruf in freier Wildbahn vernehmen, sondern auch bei Tageslicht das faszinierende Naturspektakel der Hirschbrunft erleben möchte, der hat im Kreis und darüber hinaus beste Gelegenheiten, wie im Wildpark Edersee, im Wildpark Frankenberg, im Tiergehege Dodenau und  im Wild- und Freizeitpark in Willingen, aber auch im Wildwald Voßwinkel bei Arnsberg und im Wildpark Knüll. Der Rothirsch spielt vor allem während der Brunftzeit nicht nur bei der Jagd eine besondere Rolle, auch zu Schlössern gehören meist stattliche Geweihsammlungen. In der Malerei und auf Verzierungen mit Jagdmotiven steht der Brunfthirsch meist ganz oben. Er ist Kulturgut. (zqa).

 

 

Einen Rothirsch in einem Wildpark aus der Nähe zu erleben, ist besonders beeindruckend.

Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der kapitale Platzhirsch hält während der Brunft sein Rudel zusammen.

Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es kommt nicht selten vor, dass in der Brunftzeit der Hirsche bei Kämpfen einer der Rivalen tötlich verletzt wird.

Foto: G. Kalden