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Jägervereinigung Frankenberg e.V.

Geweihschau

Jagdberater berichtet: Rotwild hat zugenommen

Frankenberg. Nicht nur Jäger interessieren sich für die Situation des Wildes im Kreis. Kreisjagdberater und 1. Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg, Heinrich Engelhard, gab anlässlich der Geweihschau am Samstag in der Ederberglandhalle Auskunft. "Wir Jäger wollen Rechenschaft ablegen, darüber wie wir mit dem uns anvertrauten Wild umgehen". Der gesetzlich verankerte Tierschutzgedanke spielt dabei eine Rolle. Der Streckenbericht Engelhards: Im letzten Jagdjahr 2011/12 wurden, so der Bericht, 640 Stockenten im Kreis erlegt, sowie rund 3000 Füchse und ebenso viele Waschbären. Der Rückgang der Strecke beim Fuchs um rund 25 Prozent gegen dem vorigen Jagdjahr erklärte Engelhard mit der Einstellung der Fuchsjagd im Staatsforst wegen der derzeitigen Mäuseplage. Beim Fuchs ist die Tollwut derzeit kein Thema mehr, wohl aber die Erkrankungen an Fuchsbandwurm und Räude, was nicht unproblematisch ist. Landwirte machten wegen der durch den Dachs in der Landwirtschaft angerichteten Schäden Druck. So wurde die Jagd auf den Dachs mit 390 erlegten Tieren abgeschlossen. Wenn nur 503 Feldhasen erlegt wurden, von denen rund ein Viertel als Fallwild, meist überfahren, in der Streckenliste erscheint, so weist dies einerseits einen niedrigen Besatz aus aber auch eine gewisse Zurückhaltung der Jäger bei der Jagd auf den Hasen. Dennoch, die Zeit der guten Hasenbestände ist vorüber, stellte der Jagdberater fest. Der Rehwildbestand im Kreis ist gut, wie die Strecke von 7775 erlegten Rehen zeigt. Aber auch in dieser Zahl verbergen sich 912 Stück Fallwild, Erleger: meist das Auto. Beim Hochwild wurden 4150 Stück Schwarzwild erlegt, was für einen immer noch hohen Bestand spricht. Aufgrund der Mast bei Buche und Eiche im letzten Herbst ist allerdings mit einer weiteren Zunahme des Bestandes zu rechnen. 116 Stück Muffelwild wurden erlegt, wobei Mufflons ein Sorgenkind sind, denn von den ausgestellten Muffelwiddern waren die meisten krank. Es stelle sich die Frage, ob dies aus dem Mittelmeergebiet stammende Wild langfristig bei uns noch zu halten sei.

 

Im Mittelpunkt der Geweihschau am Samstag stand der Rothirsch. 435 Stück Rotwild wurden im Kreis im Jagdjahr 2011/12 auf einer Jagdfläche von rund 80 000 Hektar in zwei großen Rotwildgebieten mit 160 Revieren erlegt. Engelhard bemerkte erfreut, dass er in Frankenberg noch nie so viele starke Hirsche unter den 205 erlegten Hirschen gesehen habe. Dabei sei kein Fehlabschuss zu verzeichnen gewesen. Unter den ausgestellten Geweihen waren sogar 12 von starken Hirschen, drei Prozent vom Gesamtabschuss, eine akzeptable Zahl, meint Engelhard. Hingucker unter den starken Hirschen war der 32-Ender vom Edersee, Hessens stärkster Hirsch des letzten Jagdjahres.

 

Engelhard schloss seinen Situationsbericht mit der Feststellung, dass es heute nicht mehr vorrangiges Ziel sei, starke Hirsche heranzuziehen, sondern altersgerechte, sozial ausgewogenen Bestände zu hegen. Jäger müssen ihr Tun begründen und offenlegen. Jagd dient nicht nur der Bestandsregulierung, sondern auch der Wildschadensminderung und der Wildseuchenbekämpfung.

 

Gerhard Kalden

 

 

 

Vorsitzender der Jägervereinigung Frankenberg und Kreisjagdberater Heinrich Engelhard erläutert Hirschgeweihe auf der Geweihschau in Frankenberg. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

 

Hingucker, viel bestaunt und fotografiert war das Geweih des 32-Enders vom Edersee auf der Geweihschau in der Ederberglandhalle. Foto: Gerhard Kalden

 

 

 

 

 

 

Revierförster Karl-Werner Isge erläutert die auf der Geweihschau ausgestellten Muffelwidder. Foto: G. Kalden