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Jägervereinigung Frankenberg e.V.

Wildkatze und Luchs auch bei uns unterwegs

 

Frankenberg. Zum Abschluss der Geweihschau der Jägervereinigung Frankenberg am Samstag in der Ederberglandhalle informierte Diplombiologe Malte Götz aus dem Ostharz in einem viel beachteten Vortrag die Jäger über die unsichtbaren Jäger Wildkatze und Luchs. Beide streifen wieder durch die Wälder des Kreises. Ausführlich und an Hand von Bildern, Karten und Grafiken zeigte der Experte, wie man die Wildkatze von ähnlichen Hauskatzen unterscheiden kann und wie an Hand von Spuren die des Luches von denen eines großen Hundes unterschieden werden können. Er ging auf das Beutespektrum des Luchs ein. Es weist hauptsächlich Rehe und, wo sie vorkommen, Mufflons auf. Malte Götz räumte mit der Ansicht auf, dass die Anwesenheit des Luchs daran zu erkennen sei, dass der Kopf eines gerissenen Tieres, zum Beispiel eines Rehes, abgetrennt sei. Dies mache ausschließlich der Fuchs. Der Luchs fresse nur Muskelfleisch. Dann zeigte er auch Fotos von Luchsen, die zufällig oder von Fotofallen aufgenommen worden waren. Wenn heute ein Luchs an einem Ort nachgewiesen worden sei, kann er morgen bereits ganz weit weg sein, erklärte der Biologe. Er appelierte an seine Zuhörer, jede Luchsbeobachtung oder jeden indirekten Nachweis dem zuständigen Luchsbeauftragten oder dem Arbeitskreis Hessenluchs zu melden. An Hand von Verbreitungskarten zeigte er, dass die Wildkatze, ein Waldbewohner wie auch der Luchs, in Deutschland im Westen und im Osten je einen Verbreitungsschwerpunkt aufweise. In unserem von der Wildkatze spärlich besiedelten Kreis könnte durch Anlage von Heckenstreifen in Feldgemarkungen für eine intensivere Verbinduing und einen besseren genetischen Austausch zwischen der West- und der Ostpopulation gesorgt werden. Verkehrstote Wildkatzen seien außerordentlich wichtig für die Wissenschaft und sollten unbedingt geborgen und gemeldet werden, riet der Vortragende. (zqa)

 

 

 

Luchse wurden im Kreisgebiet immer wieder einmal gesehen oder indirekt nachgewiesen. Meist streifen die für den Menschen ungefährlichen Großkatzen weit umher. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

 

 

Wildkatzen lassen sich kaum beobachten, doch sie wurden im Kreis auch schon gesichtet, mit Lockstoff-Stäben indirekt und sogar einmal mit einer Fotofalle nachgewiesen. Foto: G. Kalden