foto1
foto1
foto1
foto1
foto1

Jägervereinigung Frankenberg e.V.



Fragen und Antworten zur ASP

DJV beantwortet die häufigsten Fragen zum Thema Afrikanische Schweinepest (ASP).

Read More

Lust auf Jagdhornblasen??

Die Bläsergruppe der Jägervereinigung bietet ein Neueinsteigerkurs im Jagdhornblasen an

Read More

Rollende Waldschule

Die „Rollende Waldschule“ der Jägervereinigung Frankenberg e.V.

Read More

Natur des Jahres 2019

Alle „Jahreswesen“ auf einen Blick Wer ist es geworden und wer hat es sich ausgedacht?

Read More

Text und Foto: Gerhard Kalden

Erneut ein Wolfsnachweis in unserer Nähe 10.02.2015

Waldeck-Frankenberg. Nicht schlecht staunte ein Jagdpächter, als er die Fotos seiner Wildkamera betrachtete. Diese sollte Wildschweine in einem Waldstück zwischen Siegen-Eiserfeld und Neunkirchen nachweisen. Doch am 22. Januar dieses Jahres geriet ein Wolf in den Fokus der Wildkamera: ein untrüglicher Nachweis eines Wolfes und das gar nicht so weit von unserem Kreis entfernt. Bereits im Oktober 2013 war im südlichen Siegerland an Hand gerissener Rehe der Verdacht aufgekommen, dass ein Wolf im Spiel sein könnte.

 

Wolf war nahezu ausgerottet 

Dass der Wolf früher ein Teil der heimischen Fauna war, darauf deuten zahlreiche Ortsnamen, wie Wolfsburg, Wolfhagen, Wolfenbüttel und mindestens weitere 45 Ortsnamen mit "Wolf...". Durch intensive Bejagung auf den Wolf war dieser um 1850 in Deutschland nahezu ausgerottet. Nach der Wiedervereinigung wurde 1990 der Wolf auch in Ostdeutschland unter Schutz gestellt, so dass Wölfe wieder, ohne erlegt zu werden, aus Polen nach Ostdeutschland einwandern konnten. Erstmals nach 150 Jahren wanderte ein Wolfspaar in die Oberlausitz in Sachsen ein. Dort, aber auch in Brandenburg und Niedersachsen, leben heute wieder Wolfsrudel. 2013/2014 wurden im Rahmen eines sogenannten Monitorings in Deutschland wieder 25 Wolfsrudel, acht Wolfspaare und drei sesshafte Einzelwölfe bestätigt. Wölfe können bis über 20 Kilometer pro Nacht zurücklegen. So gelangten auch Wölfe in unsere Nähe. Durch die Medien bekannt wurde ein Wolf, der gut zehn Jahre lang im Reinhardswald lebte. 2006 tauchte der junge Rüde erstmals bei Reinhardshagen auf. 2011 wurde er verludert aufgefunden.

 

Ein Wolf auch im Kreis

Im April 1994 gelang es dem inzwischen verstorbenen Wildmeister Willi Lotze aus Vöhl, einen Wolf mit seiner Videokamera im Bild festzuhalten. Er wollte eigentlich Rehe filmen. Da lief ihm ein alter, grauer Wolf mit eingefallener Rückenlinie vor die Linse. Trittsiegel (Fußabdrücke) dieses Wolfes konnte er ebenfalls bei gerissenen Mufflons fotografisch dokumentieren. Im Kreis Gießen bei Pohlheim wurde im Januar 2011 und im Westerwald wurde im Februar 2012 jeweils ein Wolf nachgewiesen. Am 20. April 2012 wurde der geschützte "Westerwälder" von einem Jäger erlegt. Der letzte Nachweis eines Wolfes stammt, wie oben erwähnt, aus diesem Jahr.

 

Wolf und Mensch

Wölfe, die in unseren Wäldern von Hirschen, Rehen und Wildschweinen leben, aber auch in Schafherden einmal zuschlagen können, sind so vorsichtig, dass sie dem Menschen aus dem Weg gehen. So werden Wolfsbeobachtungen bei uns in freier Natur seltene Ausnahmen bleiben. Wölfe und deren Verhalten ungestört aus der Nähe zu betrachten, dazu bieten sich gute Gelegenheiten in Wild- und Tierparks in unserer näheren und weiteren Region, wie zum Beispiel im Wildpark Edersee bei Hemfurth, im Wildpark Sababurg bei Hofgeismar, im Tiergarten Weilburg und im Wildpark Neuhaus im Solling. (Gerhard Kalden)

 

Text und Foto: Gerhard Kalden

Ostersymbol Feldhase, Tier des Jahres 2015    28.03.2015

Waldeck-Frankenberg. Nach 2001 hat die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild den Feldhasen, Symbol des Osterhasen, in diesem Jahr zum zweiten Mal zum Tier des Jahres gewählt. Damit soll erneut auf die starke Gefährdung des Feldhasen-Bestandes durch Feinde, Witterungseinflüsse und vor allem durch den Straßenverkehr und die inzwischen industriell betriebene Landwirtchaft aufmerksam gemacht werden.
Der Feldhase, Kultfigur des Osterfestes, wird jagdlich zum Niederwild gezählt. Er ist ursprünglich ein Bewohner steppenartiger Landschaften. Mit der Rodung unserer Wälder, um Feldfluren anzulegen, gelangte der Bewohner offener Landschaften erst in historischer Zeit aus den südosteuropäischen Steppen in die neu entstandenen Agrarsteppen Mitteleuropas. Dort fand er gute Lebensbedingungen, wie Nahrung, Hecken und Feldgehölze, in denen der fruchtbare Hase Schutz fand und mehrmals im Jahr seinen Nachwuchs verbergen konnte. Der Hasenbesatz war früher so hoch, dass - wie auf alten Bildern zu sehen ist - Jäger große Strecken erlegten und Leiterwagen voll mit den erlegten Hasen, an den Leitersprossen hängend, von der Jagd im Feld ins Dorf gefahren wurden.

 

Den Hasen geht die Luft aus

Seit den 1970er Jahren machte sich eine negative Populationsentwicklung im gesamten europäischen Besiedlungsraum bemerkbar. Die Bestandszahlen sanken und sanken, so dass schließlich 1995 das Bundesamt für Naturschutz den Feldhasen erstmals auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten setzte. Auch im Kreis sind die Hasen-Besätze inzwischen auf einem recht niederen Niveau angelangt. Das Symbol des Osterfestes ist nur noch ganz selten in den Feldfluren zu sehen. Jagdlich haben sich die Jäger im Kreis daher Zurückhaltung bei der Jagd auf den Feldhasen auferlegt. Im Jagdjahr 2012/2013 betrug die Jagdstrecke an Feldhasen im Kreis 415 Stück, wobei gut ein Drittel davon von Autos im Verkehr getötet wurde.

 

Steckbrief des Feldhasen

Als reiner Pflanzenfresser braucht der 60 bis 70 Zentimeter lange und zwischen 2,5 und 6,5 Kilogramm schwere, ackerbraune Feldhase eine abwechslungsreiche Nahrung von Gräsern bis zu Wildkräutern. Als ursprünglicher Steppenbewohner sind seine Augen so ausgerichtet, dass er damit fast einen Rundumblick hat, um seine Feinde rechtzeitig zu entdecken. Mit seinen langen Ohren, den Löffeln in der Jägersprache, ortet er ebenfalls seine Feinde sehr gut. Schutz vor diesen sieht der Bewohner offener Landschaften als hakenschlagendes Lauftier in der Flucht. Oft ruht er in selbst angelegten Vertiefungen im Ackerboden, den Sassen. Seine ersten Jungen, zu deren Versteck er nur kurz zum Säugen kommt, bringt er bereits im März zur Welt.
Als Osterhase, der die Ostereier bringt, wird der Feldhase erstmals 1682 erwähnt. In Lebensmittel- märkten wird der Osterhase heute batterienweise oft in goldener Alufolie als Schokoladenhase dem Verbraucher angeboten. Der Feldhase gilt als Symbol von Fruchtbarkeit, da er mehrmals im Jahr Junge zur Welt bringen kann. Vermutlich als Symbol der Dreifaltigkeit taucht das Dreihasenbild verschiedentlich auf. Es zeigt drei Hasen an ihren Ohren miteinander verbunden, kreisförmig angeordnet. Bekannt ist diese Darstellung vom Kloster Haina, aber auch im Dom von Paderborn und in der Kathedrale in Münster, sowie im Haslocher Wappen taucht diese Darstellung auf. Da es dem Ostersymbol Feldhase in unseren Feldfluren zunehmend schlecht ergeht, sind nicht wenige Hasen in die heimischen Wälder ausgewichen, wo sie vor landwirt-schaftlicher Unruhe offenbar ihre Ruhe gefunden haben. Vielleicht entwickelt sich irgendwann in der Erdgeschichte daraus neben dem Feldhasen eine neue Rasse oder gar Art, der Waldhase. (Gerhard Kalden)

 

Die Natur geht machmal eigenartige Wege

Text: Gerhard Kalden

Waldeck-Frankenberg. Manchmal geht die Natur ganz eigenartige Wege. Dies bestätigen Beobachtungen in einem kleinen Muffelwild-Bestand im westlichen Bereich des Forstamtes Frankenberg. Dort wurde im letzten Jahr ein weißes Muffellamm geboren (Foto: Muffel01). Was lediglich im Bereich des rechten Schulterblattes einen braunen, wildfarbenen Fleck besitzt. In diesem Jahr ist er zu einem stattlichen Widder herangewachsen (Foto: Muffel02), der gegenüber seinen männlichen Altersgenossen deutlich größer ist und auch bereits längere Schnecken trägt. (In der Jägersprache heißen die Hörner bei Mufflons Schnecken, weil sie einen schneckenartigen Drehwuchs aufweisen.) Ein Förster des Forstamtes bezeichnet den stattlicheren Wuchs als "Luxurierende Verbastardierung" infolge einer Bastardierung. Der weiße Widder ist offenbar kein Albino, da bei ihm keine roten Augen zu erkennen sind, sondern ein sogenanter Weißling.
Im selben Muffelwild-Bestand wurde am 23. Oktober dieses Jahres unerwartet ein ganz junges Muffel-Lamm bei seiner Mutter entdeckt (Foto: Muffel03). Normalerweise setzen Mufflons im zeitigen Frühjahr ihre Lämmer. Auch in dem ungewöhnlich späten Nachwuchs in dieser Muffelwild-Population (Population heißt Fortpflanzungsgemeinschaft) sieht der Forstmann und Jäger ein Indiz dafür, dass in dem Bestand eine Verbastardierung mit Rassen vorliegt, die ganzjährig brünftig sein können. Jedenfalls sind beide Beobachtungen sehr bemerkenswert als Besonderheiten beim einheimischen Wild. Gerhard Kalden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das spät geborene Muffellamm hatte sich kurz zu dem weißen Widder (im 2. Jahr) gesellt. Zwei Besonderheiten in einem Foto. Fotos Gerhard Kalden

 

 

 

 

 

Text: G. Kalden

Jäger führten Hubertusmesse in der Katholischen Kirche auf

Frankenberg. Jagdliches Brauchtum und einen Hauch höfischer Jagden brachte am Sonntagmorgen die Bläsergruppe der Jägervereinigung Frankenberg, die Bläserinnen in farbenfroher Kleidung, in die Katholische in Frankenberg, als sie den Gottesdienst mit der Hubertusmesse nach Reinhold Stief begleitete. Die Parforcehörner in Es füllten die mit Herbstlaub und einem Hirschgeweih geschmückte Kirche mit weichem und vollem Klang aus. Die Heilige Messe hielt Pater Norbert J. Rasim.
Nachdem die Kirchenglocken verstummt waren, spielte die Jägergruppe unter Bläserobmann Bernd Hömberg und unter der musikalischen Leitung von Gerd Lohmann und Alexander Finger zum Einzug von Pfarrer und Messdienern das Stück "Introitus" (Einzug). Es folgten "Kyrie", "Gloria" und zwischen Lesung und dem Evangelium "Choral". Einen besonderen Hörgenuss danach bot das Stück "Glocken", in dem mit den Parforcehörnern der kirchliche Glockenklang eindrucksvoll imitiert wurde.
Das folgende Stück "Sanctus" gilt als Hymne und zur Erinnerung an den Heiligen Hubertus von Lüttich. Dieser war als junger Edelmann ein leidenschaftlicher und ausschweifender Jäger. Nach seiner Erscheinung eines Hirsches mit Kreuz zwischen den Geweihstangen erkannte er in allen Wesen Geschöpfe göttlichen Ursprungs. Seine Grundhaltung war von da an Achtung vor dem Geschöpf. Diese wurde als Waid-gerechtigkeit zum Verhaltensgrundsatz der Jäger. Nach Gebeten spielten die Jäger noch "Sanctus" und "Agnus Dei". Pater Norbert schloss die Bewahrung der Natur in sein Gebet mit ein. Auch die anschließende Kommunion begleiteten die Jäger musikalisch. Die Gemeinde sang unter erstmaliger Orgelbegleitung mit bei "Großer Gott wir loben dich". Mit dem Schlussmarsch "Sortie de Messe" (Ausgang, Ende der Messe) endete ein großartiges Ereignis und ein sehr eindrucksvoller Gottesdienst in der Katholischen Kirche in Frankenberg. Die Gemeinde bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus. Die Ursprünge der Hubertusmesse lagen in Frankreich und Belgien. Erst in den 1950-Jahren wurde diese zur Tradition in Deutschland.

Die Bläsergruppe der Jägervereinigung Frankenberg wurde 1967 gegründet Seit 1991 wagten sich die Bläser und Bläserinnen an die anspruchsvolle Musik der Hubertusmesse mit Parforcehörnern in Es und traten bald danach öfter mit der Hubertusmesse meist in Kirchen, auch wiederholt in Frankenberg, auf. Zuletzt am 19. Oktober dieses Jahres, führten sie im vollbesetzten Stephansdom in Passau vor rund 1200 Zuhörern die Messe unter großem Zuspruch auf. Auch an Wettbewerben nahm die Bläsergruppe erfolgreich teil und errang bei zwei von drei Bundeswettbewerben eine gute Platzierung mit der Hornfesselspange in Gold.

 

 

 

 

Die Bläsergruppe der Jägervereinigung Frankenberg führte vor der Gemeinde der Katholischen Kirche die Hubertusmesse auf. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

 

Die Bläsergruppe der Jägervereinigung Frankenberg stellte sich nach der von ihr aufgeführten Hubertusmesse zu einem Gruppenfoto auf. Foto: G. Kalden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pater Norbert gratulierte der Organistin Ina Keßler für ihre 25-jährige Organistentätigkeit und überreichte ihr unter Applaus der Gemeinde einen Blumenstrauß sowie eine Urkunde vom Bischof. Foto: G. Kalden